Auf zu neuen Ideen!

Mit unserem bisherigen Wirtschaften haben wir die Klimakrise ordentlich angeheizt.

So kann es also nicht weitergehen, neue Ideen und Ansätze für ein treibhausgasarmes Leben sind gesucht. Viele Möglichkeiten gibt es schon – und wenn es die Wiederentdeckung von schon lang bekannten und umweltschonenden Alternativen wie dem Fahrrad ist.

Bei uns gibt es Tipps und Unterstützung für den Wechsel auf eine klimaschonendere Lebensweise.

Gemeinsam für mehr Klimaschutz

Damit wir die Erderwärmung bei halbwegs verträglichen Temperaturen eingrenzen können, braucht es das Engagement aller Akteure im Kreis. Einwohnerinnen und Einwohner, Wirtschaft sowie öffentliche Akteure müssen gemeinschaftlich an einem Strang ziehen.

Wir von kleVer bieten eine Plattform, um alle zusammenzubringen. Denn gemeinsam sind wir stark – auch beim Klimaschutz.

Klimaschutz konkret – die ersten drei Schritte

Aller Anfang ist schwer – oder vielleicht doch nicht? In unserer Übersicht „Klimaschutz konkret“ beschreiben wir zu verschiedenen Themenbereichen die ersten drei Schritte zu weniger CO2-Ausstoß im Alltag. Viele weiterführende Informationen und Tipps laden zum Mitmachen ein.

Jetzt heißt es nur noch losgehen!

In drei Schritten zu...

Nachhaltigem Konsum

Über unseren Konsum üben wir Einfluss auf die gesamte Wirtschaftskette aus. Quelle: BMU.

 

Der erste und einfachste Schritt: Die Auswahl der Produkte

Quelle: BMUBeim Einkaufen stehen wir vor übervollen Regalen, Schränken, Garderoben – aber wie filtere ich die Angebote ohne übermäßige Umweltbelastung heraus? Beim Lebensmitteleinkauf kann man etwa auf Bioprodukte setzen und versuchen, die Umweltauswirkungen der Ernährung möglichst zu reduzieren. Dies gelingt etwa über den Kauf regionaler und saisonaler Angebote und die Vermeidung oder Reduzierung besonders folgenreicher Produkte. So hat etwa eine vegetarische Ernährung deutlich weniger Auswirkungen auf den Treibhausgasausstoß als eine fleischhaltige, dabei ist aber auch noch das vergleichsweise ressourcenschonende Hühnerfleisch vom sehr CO2-intensiven Rindfleisch zu unterscheiden. Bei Heißgetränken hat Tee deutlich weniger Ressourcenverbrauch als Kaffee; Brotaufstriche sowie Milchprodukte auf pflanzlicher Basis verursachen weniger CO2 als tierische und frisches Gemüse ist klimaschonender als tiefgekühltes. Eine kurze Übersicht zu den Umweltauswirkungen verschiedener Lebensmittel gibt etwa das Bundesumweltministerium: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/nachhaltiger-konsum

Bio-Lebensmittel sind zwar oft etwas teurer, durch eine Umstellung auf eine generelle nachhaltigere Ernährung, also etwa den (teilweisen) Verzicht auf Fleisch, lässt sich das aber in vielen Fällen aufwiegen. Und auch Discounter haben inzwischen meist ein breites Bio-Angebot. Zudem tut man mit guten Produkten nicht nur der Umwelt, sondern natürlich auch sich selbst etwas Gutes. Generell sollte dabei immer darauf geachtet werden, nicht zu viel zu kaufen und zu kochen – weggeworfene Lebensmittel sind unabhängig von der Produktion immer eine Belastung für das Ökosystem. Die Entscheidung für nachhaltige Angebote ist aber keinesfalls nur auf die Ernährung beschränkt. Gerade im Bereich Kleidung und Schuhe gab es in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs nachhaltiger Hersteller und auch entsprechend spezialisierter Läden, sowohl physisch in den Städten wie auch online. Mit der Entscheidung für solche Anbieter und die damit oft langlebigeren Produkte – und damit gegen Fast Fashion sowie menschenunwürdige Produktionsbedingungen – lässt sich die Ökobilanz des eigenen Konsums ebenfalls aufpolieren.

 

Schritt 2: Mehr Nachhaltigkeit durch weniger Müll

Im zweiten Schritt kann man darauf achten, Verpackungsmüll zu vermeiden. Gerade bei nachhaltigen Angeboten wird zwar zunehmend schon von den Herstellern darauf geachtet, Umfang und Umweltauswirkungen der Verpackungen zu verringern. Dies kann man aber durch bewusstes Verhalten noch weiter optimieren. Insbesondere sollten Plastikverpackungen vermieden werden. Eigene Transportbehältnisse – vom Mehrwegbecher für das To-Go-Heißgetränk über wiederverwendbare Obstnetze bis hin zu Glasgefäßen für Müsli, Gewürze oder Mehl und Getreide – leisten hier gute Dienste. In immer mehr Städten gibt es bereits Unverpackt-Läden, in denen der Verpackungsmüll besonders stark minimiert wird. Dieser Ansatz vermeidet nicht nur die bei der Produktion des ansonsten benötigten Plastiks entstehenden Emissionen, sondern trägt auch zur Verringerung des Eintrags von Plastik in unsere Umwelt bei.

Die in den fernen Weltmeeren wabernden riesigen Plastikstrudel nehmen wir besorgt zur Kenntnis, verschließen uns aber oft auch vor der Wahrheit: Das Problem sind wir selbst – aber auch die Lösung. Eine überaus lesenswerte Broschüre des Ökoinstituts zeigt die Probleme der Plastiknutzung auf und zeigt wie ein plastikfreies Leben möglich wird: https://blog.oeko.de/wp-content/uploads/2019/12/Plastikfrei-leben-ohne-Mikroplastik-oeko-institut.pdf

 

Der dritte Schritt: Alt ist manchmal das bessere Neu

Wiederverwendung ist ein wichtiger Ansatz beim nachhaltigen Konsum. Gut, bei Lebensmitteln wird das eher schwierig. ;)
Wobei man selbst beim Essen darauf achten kann, überzählige Zutaten zu neuen Gerichten zu verarbeiten oder unangebrochene, nicht benötigte Produkte mit Freunden und Nachbarn zu tauschen bzw. an die Tafeln zu geben. Und das Tolle: Bei uns im Landkreis wird es schon umgesetzt: Über 1.000 Mitglieder der Facebook-Gruppe „foodsharing in Verden und Umzu“ und über 800 Mitglieder in der Facebook-Gruppe „Save the food Achim und umzu“ retten Nahrungsmittel vor der Tonne und tragen dazu bei Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken. Machen auch Sie mit!

Wiederverwendung macht insbesondere bei langlebigen Produkten besonders Sinn. Dies kann etwa den Gebrauchtkauf oder Tausch bzw. Leihen von Kleidern bedeuten, die Zweitnutzung von Elektroartikeln oder auch den Erwerb und Weiterverkauf von Möbeln sowie Haushaltsmobiliar auf Flohmärkten oder sonstigen spezialisierten Läden. Denn jeder nicht neu gekaufte Gegenstand muss nicht produziert werden und spart so die entsprechende Umweltbelastung für Herstellung, Verpackung, Transport und auch Entsorgung. Weg von der Wegwerfmentalität unserer Konsumgesellschaft und hin zu der Wertschätzung der Produkte, heißt also die Devise. Bevor etwas kaputtes weggeworfen und das nächste vermeintliche Schnäppchen gekauft wird, sollte geprüft werden, ob eine Reparatur noch möglich ist.

Unterstützt werden Sie dabei von den Repair-Cafes in unserem Landkreis. Dort engagieren sich ehrenamtlich handwerklich versierte Reparateure und geben Hilfe zur Selbsthilfe bzw. legen selbst Hand an. Kaffee sowie einen kleinen Schnack gibt’s noch oben drauf dazu.

Repair Cafés im Landkreis Verden

Repair Café Stadt Verden
Stadtbibliothek Verden, Holzmarkt 7, Verden (Aller)
Ansprechpartnerin: Katrin Koball, Tel. 04231 12-480
Internet: Repair-Café Verden
E-Mail: bibliothek@verden.de
Öffnungszeiten: jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 19 Uhr
Reparatur von Elektrokleingeräten aus Haushalt und Garten, Computer, Fernseher und Radios, Schmuck, Uhren und Kleidung

ReparaturCafé im Ehmken Hoff Dörverden
Kulturgut Ehmken Hoff, In der Worth 11 - 15, Dörverden
Ansprechpartner: Jürgen Knocke, Telefon: 0178 8505393
Internet: www.reparaturcafe.ehmken-hoff.de
E-Mail: reparaturcafe@ehmken-hoff.de
Öffnungszeiten: Den  2. Mittwoch im Monat von 17 bis 18 Uhr können Geräte abgegeben und abgeholt werden.
Reparatur von Elektrokleingeräten aus Haushalt und Garten, Unterhaltungselektronik, Spielzeug, Fahrräder etc.
Verschmutzte Geräte werden nicht angenommen.

Repair Café Thedinghausen
„Haus auf der Wurth“, Bürgerstraße 23, Thedinghausen
Ansprechpartner: Dieter Mensen, Tel. 04204 7939929
Internet: Repair-Café Thedinghausen
E-Mail: repair-cafe@ankommen-in-thedinghausen.de
Öffnungszeiten: jeden 2. und 4. Mittwochnachmittag im Monat von 16:00 – 18:00 Uhr
Reparatur von Elektrokleingeräten aus Haushalt und Garten, Fernseher und Radios


Wehrke - Offene Werkstatt
Wehrstr. 5, 27313 Westen
Telefon: 04239 9440049 (AB)
Internet: Wehrke Westen
E-Mail: wehrke@westen.info
Flinta*-Gruppe: flinta@wehrke-westen.de
Öffnungszeiten: Montags  14:30 - 17:30 Uhr, Donnerstags 10:00 - 12:00 & 20:00 - 22:00 Uhr
Flinta*-Zeit:Jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat von 15:00 bis 19:00 Uhr. Dieses Angebot richtet sich an Frauen, Lesben, Non-Binary, Trans-, Agender-Menschen.
Eine offene Werkstatt ist ein Ort, an dem Menschen unabhängig von ihrem Erfahrungsstand in handwerklichen Bereichen Zugang zu Werkzeugen und Räumlichkeiten haben. In der Wehrke kannst du deine kreativen Ideen umsetzen und praktische Fähigkeiten entwickeln. Die Wehrke bietet eine Vielzahl von Werkzeugen und Maschinen, darunter, Fahrradwerkzeug, Schweißgeräte, Holzbearbeitungswerkzeuge und einen 3D-Drucker.


Repair Cafe Stadt Achim
Bierdener Bürgerhaus, Auf dem Brink 3, Achim
Ansprechpartnerin: Freiwilligenagentur Stadt Achim, Svenja Meyer, Tel. 04202 9160-550
Internet: Repaircafe Achim
E-Mail: info@repaircafe-achim.de
Öffnungszeiten: jeden Dienstag von 15.30 bis 18.30 Uhr (Abgabe der zu reparierenden Gegenstände bis 18.00 Uhr)
Reparatur von Elektrokleingeräten aus Haushalt und Garten, Kleidung;
jeden 1. Dienstag im Monat außerdem Nähstation und Akkordeon-Reparatur

Repair Café Ottersberg
Rektorhaus, Am Brink 9, Ottersberg
E-Mail: repair-cafe-ottersberg@gmx.de
Öffnungszeiten: jeden vierten Donnerstag im Monat (nicht im Juli und August) von 15.30 bis 18.00 Uhr
Reparatur von Elektrokleingeräten, Spielsachen, Haushaltsgegenständen, Kleidungsstücken

 

(Bildquellen: Infografiken: BMU, Wikimedia. Foto Repaircafe: Wikimedia.)

Mehr Energieeffizienz im Haus

Zum Energiesparen in den eigenen vier Wänden gibt es unzählige Stellschrauben, die auch ganz von den jeweiligen Ausgangsbedingungen abhängen, bspw. Altbau vs. Neubau, Haus vs. Wohnung, Eigenheim vs. Mietimmobilie, Heizungsart etc… Gerne geben wir dennoch ein paar möglichst allgemeingültige Tipps, in denen wir uns die Bereiche Strom, Wärme bzw. Heizung sowie Wasser näher anschauen. Falls es konkreterer Informationen bedarf und ein maßgeschneidertes Effizienzkonzept für die eigene Situation erstellt werde soll, unterstützen wir gerne bei einer Energieberatung.

 

1. Strom: Effizienz und Öko als Trumpf

Quelle: BDEWSteigende Strompreise hat in den letzten Jahren wohl jeder miterlebt. Und auch wenn diese Entwicklung sich wohl schon in wenigen Jahren dank preiswerter Erneuerbarer Energien umkehrt, wurde deutlich, dass Stromkosten ein wichtiger Block in den Haushaltsausgaben sind und man diesen Posten durch Einsparungen deutlich reduzieren kann. Entscheidend beeinflussen kann man dies schon beim Kauf der Stromverbraucher. Gerade große Elektrogeräte wie Kühlschrank, Tiefkühler, Waschmaschine, Trockner etc. – also die so genannte weiße Ware – beeinflussen den Haushaltsstromverbrauch enorm. Möglichst sparsame Modelle, die man an dem entsprechenden Energielabel identifizieren kann, begrenzen von Anfang an den Stromverbrauch. Zwar sind diese effizienten Geräte in der Anschaffung teurer, durch ihren geringeren Strom- bzw. Wasserverbrauch hat man diese Zusatzkosten jedoch schon nach einigen Jahren und damit deutlich vor Ende der Lebenszeit der Geräte „wieder drin“. Die geringeren Betriebskosten in den Folgejahren sind damit Reingewinn. Unter folgendem Link finden Sie eine Liste mit besonders sparsamen Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrockner üblicher Bauarten und Größenklassen: https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/2_Presse_und_Service/Publikationen/Energie/Besonders-sparsame-Haushaltsgeraete-2022-barrierefrei.pdf

Technisch lassen sich Stromkosten auch durch schaltbare Steckerleisten begrenzen, so vermeidet man kontinuierliche und sich damit summierende Verbräuche der inzwischen ja oft zahlreichen Unterhaltungselektronik im Stand-by. Diese schaltbaren Steckerleisten lassen sich manuell, aber auch über Zeitschaltuhren oder Energiemanagementsysteme steuern.

Neben den technischen Lösungen geht es vor allem um Verhaltensanpassungen: Etwa Stand-by vermeiden (hier können technische Lösungen wie beschrieben helfen), das Licht ausschalten, wenn niemand im Raum ist oder Herd und Backofen schon vor Ende der Kochzeit ausschalten und die Restwärme nutzen.

Den Stromverbrauch kann man auch mit eigenen Erzeugungsanlagen, im Regelfall Photovoltaik, deutlich haben wir einen verringern. Gesamtgesellschaftlich sorgt auch der ohnehin empfehlenswerte Wechsel zu Ökostrom für weniger Stromverbrauch, da konventionelle Kraftwerke einen signifikanten Anteil der erzeugten Energie für den Eigenbedarf benötigen. Hierbei sollte auf „echte“ Ökostromangebote geachtet werden, die etwa über entsprechende Labels wie „ok power“ oder das Grüner-Strom-Label identifiziert werden können.

 

2. Wärme: Klimaschutz mit Komfort kombinieren

Auch hier geht es natürlich einerseits um die zu Grunde liegende Technik und andererseits um das Nutzungsverhalten. Im Gegensatz zu den Stromverbrauchern ist die Heizungsart allerdings meist vorgegeben bzw. wird nicht ganz so häufig getauscht und man ist bei Neuinstallationen eingeschränkter – wobei nach spätestens 20 Jahren durchaus auch über einen Heizungstausch nachgedacht werden sollte, nach 30 Jahren ist man sogar dazu verpflichtet.

Nutzen Sie doch unsere Online-Beratungs-Checks, um Fördermöglichkeiten für eine neue Heizungsanlage zu prüfen.


Um den Wärmeverbrauch und die Heizkosten zu senken, geht es daher aber zunächst um die eigene Nutzung der Heiztechnik. Logischerweise gilt: Jedes Grad weniger im Raum spart Energie und damit Geld. Natürlich soll niemand frieren, aber es braucht auch keine T-Shirt-Temperaturen im tiefsten Winter in den eigenen vier Wänden. Mit einem dicken Pulli, den man dann draußen ohnehin trägt, lässt sich der Heizregler problemlos etwas herunterdrehen. Dies lässt dich auch gut je nach Raum differenzieren: Insbesondere im Bad wollen es die meisten Menschen etwas wärmer (Pulli unter der Dusche macht sich auch blöd ;)), und auch im Wohnzimmer soll die Temperatur üblicherweise nicht allzu niedrig sein. Im Gegenzug wird in Schlafzimmern und in der Küche eine etwas geringere Temperatur sogar oft begrüßt. Neben der Differenzierung nach Zimmern kann viel Heizenergie gespart werden, wenn man auch zeitlich unterscheidet: Die Räume müssen nur warm sein, wenn man sie wirklich nutzt. Man kann entweder manuell die Heizung hoch- und runterdrehen, wenn man ins Haus kommt bzw. dieses verlässt. Alternativ kann man auch seine Heizung auch zeit- und/oder temperaturgesteuert regeln. Lösungen hierfür reichen von einfachen steuerbaren Thermostatventilen bis hin zu umfassenden Energiemanagementsystemen. Dies ist nicht nur komfortabler, sondern hilft auch, das Runterregeln nicht zu vergessen.

 

3. Warmwasserbereitung: der richtige Dreh am Hahn

Bei der Warmwassernutzung gilt ebenfalls: Weniger ist mehr. Also besser Duschen statt Baden, und das auch möglichst kurz. Beim Zähneputzen oder generell immer, wenn das Wasser nicht gebraucht wird, Hahn zudrehen. Eine Ausnahme ist das Kochen: Hier besser direkt das Warmwasser aus dem Hahn nutzen, damit es nicht erst auf dem Herd mit zusätzlicher Energie erhitzt werden muss.

Wenn die Immobilie eine dezentrale Warmwasserbereitung hat, also einem Durchlauferhitzer oder Boiler, kann auch hier meist die Gradzahl etwas heruntergedreht werden. Wenn die Möglichkeit zur Nutzung von Solarthermie vorhanden ist, kann eine solche Anlage das Warmwasser klimaneutral bereitstellen und damit erheblich Energiekosten sparen.

(Quelle Infografiken: co2online.)

Nachhaltige Mobilität

Der Verkehr ist der Sektor, in welchem bislang noch am wenigsten in Richtung Klimaschutz getan wurde. Das Gute ist aber, dass es gleich mehrerer Wege gibt, hier voranzukommen – oft zusammengefasst unter den drei Schlagworten Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und Verkehrsverbesserung. Was genau darunter zu verstehen ist und wie sich sie Punkte im Alltag integrieren lassen, wollen wir uns jetzt genauer anschauen:

 

1. Verkehrsvermeidung: Warum in die Ferne schweifen?!

Eigentlich ganz simpel: je weniger Verkehr (mit motorisierten Fahrzeugen) sich ereignet, desto mehr Energie wird verbraucht. Insofern sollte die Devise lauten, dass die einzelnen Wege möglichst kurz gehalten werden und unnötige Strecken vermieden werden sollten. In den letzten Jahren waren die Trends aber genau gegenläufig: Ob mehr berufliche Mobilität, immer weitere Reiseziele, zusätzliche Strecken durch mehr Freizeit und entsprechende Aktivitäten oder längere Transportwege der alltäglich genutzten Güter – immer mehr und weitere Wege wurden zurückgelegt. Dies liegt zum einen natürlich an der Globalisierung, zum anderen aber auch an regionalen Strukturen: Immer mehr Gewerbeflächen auf der grünen Wiese statt einer Stärkung von Stadtkernen und kurzen Wegen führen zu mehr Verkehr – und außerdem zu zusätzlichen Flächenversiegelungen.

Die Strukturbildung kann man als Einzelne*r nur wenig beeinflussen, hier sind Stadt- und Raumplanung gefragt, nachhaltigere Maßstäbe walten zu lassen. Aber die eigenen Wege können durchaus gesteuert werde: Etwa, indem mehrere Ziele miteinander kombiniert werden: Etwa lassen sich Arbeitswege, Einkäufe, Kinderbetreuung und/oder Freizeitdestinationen oft unter einen Hut bringen, so dass es nicht separate Wege braucht. Im Job kann versucht werden, Dienstreisen zu minimieren oder verstärkt Home Office zu nutzen – die Corona-Krise hat bei allen negativen Aspekten gezeigt, dass dies oftmals funktioniert. Zum Einkaufen – egal ob Lebensmittel oder Kleidung – lohnt ein Blick in die Läden um die Ecke statt weiter Wege. Dabei lohnt auch ein Blick darauf, wo die Produkte hergestellt werden. Und bei Urlaubsreisen kann Naherholung oft mehr Entspannung bringen als die Fernreise. Verschiedene nachhaltige Reiseportale, die Inspirationen und Angebote liefern, sind hier zusammengefasst: https://utopia.de/ratgeber/nachhaltig-reisen-oeko-reiseportale/

 

2. Verkehrsverlagerung: Gutes tun für mich und die Umwelt

Viele Wege können und sollen auch nicht vermieden werden. Dennoch gibt es ganz unterschiedliche Methoden, diese zu bewältigen – mit entsprechend unterschiedlichen Auswirkungen auf Energieverbrauch und Klima. Jeder Haushalt kann also über die Wahl der Verkehrsmittel die Umweltauswirkung der Strecke beeinflussen. Autos mit Verbrennungsmotor sind bei Alltagswegen meist die ökologisch schlechteste Wahl. Hier bietet es sich also an, auf ÖPNV oder das Fahrrad umzusteigen. Kommunen können mit passenden Maßnahmen diesen Umstieg deutlich erleichtern. Und gerade E-Bikes machen etwa für viele auch ungeübte Menschen das Fahrrad zu einer guten Alternative zum Auto. Und bei der Urlaubsplanung bieten Zug- oder Radreisen oft mehr Abwechslung als die durchorganisierte Pauschalreise mit dem Flugzeug.

 

3. Verkehrsverbesserung: Mit Innovationen in eine bessere (Verkehs)Welt

Selbst wenn manche Strecken nicht vermieden und auch nicht besonders ökologisch zurückgelegt werden können, gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung: Unvermeidbare Strecken mit dem Auto können etwa zu mehreren zurückgelegt werden, um die Auslastung zu verbessern. Für Langstrecken eignen sich hier Mitfahrerportale, auf Arbeitswegen Fahrgemeinschaften – über das Internet ist Organisation solcher Gemeinschaftsfahrten deutlich vereinfacht worden. Auch Carsharing kann hier eine Variante sein. Wenn es ein eigenes Auto sein muss, kann dieses bei einer Neuanschaffung möglichst nach ökologischen Kriterien ausgesucht werden. Sowohl der Antrieb der Autos als auch die Größe können hier ein Faktor sein. Bei ersterem sind mit Ökostrom betriebene Elektroautos etwa die deutlich ökologischere und effizientere Alternative zum klassischen Benziner oder Diesel, bei zweiterem lohnt sich etwa das Nachdenken über die Anschaffung eines kleineren Pkw, der zu bestimmten Anlässen durch die Miete eines größeren Fahrzeugs ergänzt wird.

(Quelle Infografik: AEE. Quelle Foto: Wikimedia.)

Energieeffiziente Sanierung

1. Überblick verschaffen und Beratung nutzen

Wie bei jedem Projekt ist auch bei einer Sanierung der Immobilie zunächst einmal ein Bestandsaufnahme elementar. In welchem Zustand befinden sich Gebäude und Heizung, was muss ohnehin erneuert werden und welche Zusatzschritte bieten sich dabei dann gleich mit an? Betrachtet werden sollten dabei sowohl Gebäudehülle, also Wände inklusive Fenster und Türen, wie auch die Heiztechnik. Auch müssen das vorhandene Zeit- und Finanzbudget sowie das Ziel der Sanierung klar sein. Geht es um notwendige Instandsetzungen oder um eine deutliche Aufwertung? Sollen mehrere Maßnahmen in einem Aufwasch gemacht werden oder sollen einzelne Schritte über mehrere Jahre geplant werden? Welche Kosten entstehen, und kann man das Investitionsbudget vielleicht kurzfristig für ergänzende Maßnahmen erhöhen, um damit langfristig noch mehr Kosten einzusparen? All diese Punkte müssen sauber geplant werden, damit das Ergebnis der Sanierung dann auch den Erwartungen entspricht. Hier lohnt sich meist auch die Befragung von Expert*innen, also die Durchführung einer Energieberatung. So kann zunächst einmal grundlegend der Status quo identifiziert und auf dieser Basis eine Sanierungsstrategie erarbeitet werden. Nach einer solchen Erstberatung können Energieberater*innen die Sanierungsprojekte dann genauer durchplanen und begleiten.

Einen guten Überblick bieten auch unsere Fördermittelchecks.

 

2. Sanierungsplanung und Kostenkalkulation

Schon in einer ersten Beratung kann eine grobe Abschätzung möglicher Kosten und Einsparungen vermittelt werden. Für ein genaues Finanzierungskonzept braucht es aber mehr Informationen: Hier sollte eine genaue Berechnung des Sanierungsprojektes inklusive konkreter Angebote von Handwerkern und einer Finanzierungsstrategie, ggf. auch mit den notwendigen Krediten und Abzahlplänen, erfolgen. Dies kann eben neben den reinen Arbeitsplanungen auch Gespräche mit der jeweiligen Hausbank umfassen. Ein wichtiger Baustein sind hier auch Fördermittel. Die energieeffiziente Sanierung von Immobilien wird von vielen Seiten unterstützt, sowohl Bundes- wie auch Landesmittel und teilweise sogar regionale Förderprogramme erleichtern die Umsetzung im Regelfall enorm. Für die Beantragung von KfW-Mitteln ist seit 2014 übrigens ein*e Energieberater*in aus der Energie-Effizienz-Experten-Liste der dena notwendig – dies sollte von Anfang an bedacht werden.

 

3. Umsetzung, Abschluss und Nutzung

Kleinere Maßnahmen können, gerade wenn sie gut vorgeplant sind, direkt mit dem jeweiligen Handwerksbetrieb durchgeführt werden. Bei größeren Maßnahmen und insbesondere der Beteiligung mehrere Gewerke empfiehlt sich die Projektsteuerung durch Experten – dies kann der oder die Energieberater:in sein, alternativ bieten viele Architekt:innen oder Bauingenieur:innen entsprechende Dienstleistungen an. Das Honorar dafür ist in einer entsprechenden Verordnung definiert und orientiert sich an dem Investitionsvolumen der Sanierung. Die Experten übernehmen dabei nicht nur die Steuerung, Arbeits- und Kostenkontrolle der verschiedenen Arbeiten, sondern können auch bei eventuell notwendigen Baugenehmigungen unterstützen. Und gerade für die Abnahme und Dokumentation der Arbeiten am Ende der Sanierung ist ein fachfraulicher oder -männischer Blick ebenfalls sehr hilfreich. Die Abrechnungen der Handwerker müssen für die Förderungen vorgelegt und aufbewahrt werden. Dabei ist zu beachten, dass Löhne und Material getrennt ausgewiesen werden.

Nach erfolgreichem Abschluss können die Nutzer*innen ihre nach Sanierung meist deutlich wohnlichere Immobilie entspannt genießen. Etwas Arbeit bleibt aber auch dann, denn die Bewohner*innen müssen sich mit den Veränderungen vertraut machen. Gerade neue Heiztechnik erfordert eine angepasste Steuerung und ein neues Lüftungs- und Heizverhalten, aber auch „nur“ die Dämmung oder der Einbau neuer Fenster und Türen bringen Neuerungen mit sich. Daher sollte eine fundierte Abnahme und Erklärung der Neuerungen erfolgen, damit die Vorteile und insbesondere die angestrebten Energieeinsparungen dann auch wirklich realisiert werden können. Folgende dena-Checkliste kann hier beispielsweise Orientierung bieten: https://effizienzgebaeude.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2018/dena_Checkliste_U__bergabe_web-Bf.pdf.

 

(Fotoquelle: Tim Reckmann/flickr.com)

Ökologisch Bauen

Wirklich nachhaltiges Wohnen umfasst so viele Dimensionen und Ausprägungen, dass diese hier kaum kurz zusammengefasst werden können. So umfasst der Nachhaltigkeitsbegriff schließlich nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Fragestellungen, es geht nicht nur um die Auswirkungen auf die Immobilienbewohner selbst, sondern auch auf umgebende Natur und Menschen, und nicht zuletzt sind immer individuelle Lösungen erforderlich – Maßnahmen, die in einem Fall ökologisch sinnvoll sind, können bei anderen Planungen genau das Gegenteil bewirken. Zudem gibt es Zielkonflikte, bspw. zwischen einer möglichst „grünen“, extensiven Planung und einer möglichst intensiven Nutzung des Raums für eine geringe Flächenversiegelung. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall eine individuelle Beratung. Entscheidend ist auch, ökologische Kriterien direkt in den Ausschreibungen bzw. Beauftragungen für die Bauleistungen zu verankern. Wir skizzieren folgend drei Grundprinzipien, die eine möglichst nachhaltige Immobilie garantieren:

 

1. Materialnutzung und -auswahl: Weniger ist mehr – und mehr bewusste Auswahl ist weniger Umweltauswirkung

Jede Materialnutzung hat Auswirkungen auf die Umwelt – auch bei ökologischen Baustoffen. Daher geht es generell darum, schon den Verbrauch der Baumaterialien zu minimieren. Und bei der Nutzung sollten nicht nur die ökologischen Auswirkungen auf die schlussendliche Wohnsituation im Blick behalten werden, sondern auch die Umweltbelastungen bei Herstellung, Transport und Entsorgung der Baustoffe. Ein wichtiger Faktor ist hierbei auch die Langlebigkeit der Materialien, um zusätzliche Verbräuche zu vermeiden. Einen Überblick über die ganz unterschiedlichen ökologischen Baustoffe gibt es hier: https://www.oekologisch-bauen.info/baustoffe/

Aber wir haben auch Experten vor Ort!
Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen bündelt als Qualitätsnetzwerk regional und überregional Akteure und hilft Bau- und Sanierungsinteressierten bei der fachgerechten Umsetzung von nachhaltigen Gesamtkonzepten - vom Einfamilienhaus bis zum Objektbau. In einer Führung durch die Ausstellung nachhaltig.bauen.erleben ermöglichen viele Exponate das (Be)greifen des ökologischen Bauens. Und Fördermittelberatungen gibt es kostenlos drauf zu!
http://www.nachhaltig-bauen-erleben.de/Netzwerk_Nachhaltiges_Bauen...html

 

2. Flächennutzung: Wenig Versiegelung als Qualitätssiegel

Oberstes Ziel beim ökologischen Bauen ist eine möglichst geringe Flächenversieglung. Das heißt einerseits kleine Grundflächen und möglichst sinnvolle Nutzung der tatsächlich bebauten Fläche, etwa mittels mehreren Geschossen statt Flachbauten und Begrünung bzw. energetischer Nutzung der Dachflächen und ggf. sogar der Fassaden. Bei den Flächen außerhalb der eigentlichen Bebauung sollte andererseits eine möglichst hohe Durchlässigkeit angestrebt werden – also etwa Grünflächen statt Parkplätzen oder Steingärten. Dabei ist Grün keinesfalls gleich Grün, auch im Garten und generell bei der Bepflanzung des Grundstücks sollte auf eine ökologisch hochwertige und insektenfreundliche Gestaltung geachtet werden.

 

3. Energie: Mit der Natur für die Natur

Schon bei der Auswahl der Baustoffe ist die Energiebilanz der Materialien ein entscheidender Faktor. Wenn die Immobilie erst einmal steht, ist der Verbrauch von Strom und Wärme die entscheidende Stellschraube bei den ökologischen Auswirkungen. Daher sollte eine möglichst effiziente und treibhausgasarme Energieversorgung des Hauses von Anfang an mitgedacht werden. Eine gute Dämmung der Immobilie – mit möglichst ökologischen Baustoffen – ist dabei die Voraussetzung, um den Energiebedarf gering zu halten. Durch die Nutzung regenerativer Quellen bei der Strom- und Wärmeversorgung lässt sich der verbleibende Bedarf nicht nur klimaneutral decken, sondern es lassen sich gerade in Zeiten steigender CO2-Preise die Energiekosten langfristig niedrig halten – und nicht zuletzt können die gesetzlichen Anforderungen, die im Regelfall ohnehin einen Mindestanteil Erneuerbarer Energien bei Neubauten vorsehen, so problemlos erfüllt werden.

Weitere und umfangreiche Informationen zu nachhaltigem Bauen bietet folgender Leitfaden des Bauministeriums: https://www.nachhaltigesbauen.de/fileadmin/pdf/Leitfaden_2019/BBSR_LFNB_D_190125.pdf

Die Broschüre Umwelt- und Klimagerechtes Bauen im Landkreis Verden steht hier zum download bereit:

https://www.landkreis-verden.de/portal/seiten/broschuere-umwelt-und-klimagerechtes-bauen-901001668-20600.html?rubrik=901000020

 

Naturgarten

Natur ist Vielfalt, und so gibt es auch unzählige Variationen beim Weg zum eigenen Naturgarten. Klar ist, dass ein ökologischer Garten nicht grau ist, aber auch nicht nur grün – sondern bunt. Genauso wenig wie Steingärten oder Betonbau bieten nämlich glattgemähte und monotone Rasenflächen einen ökologischen Mehrwert. Und angesichts des immer dramatischeren Insektensterbens können Naturgärten als kleine Rückzugsorte sinnvoll zum Erhalt unserer Ökosysteme beitragen. Nachhaltige Gartengestaltung begrenzt sich zudem nicht nur auf die bepflanzten Flächen an sich, sondern muss auch die Auswahl der Gartenmöbel, und die prinzipielle Anlage der Fläche, etwa hinsichtlich Wegegestaltung und Bau eventueller Zäune und Mauern, berücksichtigen. Beim Naturgarten selbst sind folgende Schritte relevant:

 

1. Pflanzenauswahl: Vielfalt bringt viel

Bei der Bepflanzung des Gartens können wir uns von der Vergangenheit leiten lassen: regionale Pflanzentypen, bunt gemischt, ermöglichen eine Gartenanlage wie sie auch die Natur ausbilden würde. Wiesen können mit einer Mischung bunter Wildblumen nicht nur eine Freude fürs Auge sein, sondern auch vielen Insekten Nahrung bieten. Büsche und Gehölze bieten Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Kleintiere. Bäume bieten Schatten für Flora und Fauna – und können so auch zu Lieblingsplätzen der Hausbewohner:innen werden. Vielfalt ist also entscheidend, um unterschiedliche Lebensräume zu schaffen. Dabei können durchaus auch exotische Pflanzen zu einem naturnahen Garten gehören, sofern sie die florale Zusammenstellung nicht dominieren. Selbstverständlich ist auch eigener Obst- und Gemüseanbau im Naturgarten möglich – allerdings auch hier auf eine bunte und möglichst nutzbringende Mischung geachtet werden, um gleichermaßen Ertrag und ökologische Gesundheit zu steigern. Auch bei der verwendeten Erde ist die Herkunft entscheidend: Die häufig genutzte Torferde trägt zur Zerstörung der Moore bei, die viel CO2 binden. Die Nutzung von Torferde beschleunigt damit den Klimawandel, torffreie Erde und Rindenmulch sind hier deutlich umweltfreundlichere Varianten.

 

2. Gartengestaltung: Lebensraum nicht nur den Menschen

Schon eine durchmischte Pflanzenwelt bietet unterschiedlichen Tierarten individuelle Lebensräume. Dieses Angebot kann durch die weitere Gartengestaltung noch verstärkt werden. Dies kann etwa durch Steinhaufen oder Natursteinmauern verstärkt werden, die gerade Eidechsen wertvollen Unterschlupf bieten. Wenn Althölzer und Grünschnitt in einer Ecke des Gartens belassen werden, kann hier ergänzend zu dem bestehenden Gehölz Lebensraum für Vögel und Insekten schaffen. Noch dekorativer und zielgerichteter kann die Ansiedelung von Leben im eigenen Garten durch Nistkästen und Insektenhotels unterstützt werden.

 

3. Bewirtschaftung: Aus dem Garten für den Garten

Nach dem Anlegen des Naturgartens kommt es auch auf die Pflege des geschaffenen Raumes an. Dabei kann man von den Naturkreisläufen profitieren und viele der Erzeugnisse aus dem Garten für die Bewirtschaftung nutzen. Wichtiger Bestandteil kann ein eigener Kompost sein, mit welchem sich torffreie, nährstoffreiche Erde gewonnen wird. Beim Düngen können Pflanzenjauchen genutzt werden, die dem Garten ökologisch verträglich Nährstoffe zuführen und so künstliche Angebote vermeiden helfen. Und auch für die in Naturgärten ohnehin meist seltener auftretenden Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten gibt es eine Vielzahl natürlicher Lösungen, der Griff zur Chemiekeule ist daher überflüssig. Zudem sind Insektenbesuche auf den Pflanzen auch keineswegs immer schädlich. Im Gegenteil können auch gezielt Nützlinge eingesetzt werden, die den ökologischen Wert des Gartens erhöhen und schadenbringende Arten in Schach halten.

 

(Bildquelle Foto Naturgarten: Wikimedia.)

Erneuerbarer Wärme

Wärme ist der größte Posten auf der heimischen Energierechnung und hat entsprechend auch die größten Auswirkungen auf den Klimaschutz. Daher ist es umso wichtiger, auch im Wärmebereich auch nachhaltige Lösungen zu setzen. Während beim Strom der Bezug von Öko-Angeboten überhaupt kein Problem und weitverbreitet ist, bleibt die Nutzung von Erneuerbaren Energien im Wärmebereich immer eine individuelle Lösung und muss daher strukturiert angegangen werden. Wenn man die folgenden drei Schritte befolgt, ist dies aber gut machbar und bringt nicht nur der Umwelt etwas, sondern drückt oft auch die Energiekosten.

 

1. Die Bestandsaufnahme: Wie ist die Lage und wo will ich hin?

Für eine passende Klimaschutzstrategie zur eigenen Wärmeversorgung braucht es erst einmal eine adäquate Analyse der Ausgangssituation. Dabei geht es einerseits um die technischen Rahmenbedingungen und andererseits um die eigenen Vorstellungen. Soll die Heizung komplett erneuert werden oder ist „nur“ eine ökologische Warmwasserbereitung, bspw. über Solarthermie, geplant? Wie ist der Platz im Keller oder im eventuell vorhandenen Garten, welche Anschlüsse (Gas, Wärmenetz) sind vorhanden, gibt es vielleicht sogar schon eine Solaranlage? Bei einer Gasheizung, die nicht ausgetauscht werden soll, reicht schon der Umstieg auf ein Öko-Gasangebot, bspw. Biomethan oder synthetisches EE-Methan. Auch die Fern/Nahwärmenutzung kann relativ einfach umgesetzt werden, wenn die Infrastruktur vorhanden ist – hierbei sollte aber auf die Quelle der Wärme geachtet werden. Bei allen anderen Varianten, etwa der Nutzung von Holzheizungen, von Wärmepumpen oder eben einer Solarthermieanlage, geht es aber um einen tatsächlichen Umbau der Wärmeversorgung.

 

2. Guter Rat ist gar nicht immer teuer, aber meist angebracht

Eine ökologische Erneuerung der Heizung ist ein größerer Eingriff in die Immobilie. Entsprechend ist es wichtig, sich hier fachmännischen oder -fraulichen Rat zu holen – gerade wenn es nicht nur um den Austausch einer bestehenden Anlage durch ein neueres Modell, sondern wirklich um einen Technikwechsel geht.

Gute Orientierung kann oft schon eine Energieberatung bieten. Insbesondere wenn es um die grundlegende Erörterung der Handlungsmöglichkeiten geht, ist unabhängige Expertise hilfreich. Gerne vermitteln wir einen entsprechenden Dialog. Nachdem Modernisierungsoptionen und -wünsche klar sind, sollten passende Handwerksbetriebe kontaktiert werden – mindestens drei Angebote helfen bei der Marktübersicht und vermindern das Risiko von Fehlentscheidungen. Mit Energieberater und/oder Handwerker können auch die konkreten Fördermöglichkeiten überprüft und beantragt werden, mit welchen die (er)neue(rbare) Heizung sich noch besser rechnet. Einen individuellen ersten Fördermittelcheck erhalten Sie auch online bei uns.

 

Neu heizen in der Praxis

Der Heizungstausch ist je nach Vorhaben durchaus viel Arbeit, aber auch ein vielfach erprobtes Vorgehen. Die Handwerker werden hier einen entsprechenden Plan erstellen – aber dennoch wollen wir kurz darauf hinweisen, dass ein Heizungstausch im Sommer vorgenommen wird, wenn eben auch ein paar Tage auf Wärme verzichtet werden kann. Bei größeren Umbauten erleichtert auch die Möglichkeit eines kurzzeitigen Ausweichquartiers die Installation.

Während der Einbau aber nur eine kurze Zeitspanne dauert, ist der Betrieb der Heizung ja aber für viele Jahre angelegt. Entsprechend ist auch der Umgang mit der Anlage entscheidend, denn eine neue Heizung erfordert auch ein neues Heizverhalten. Das fängt an mit eventuellen Brennstoffkäufen, etwa von Holzpellets, geht über die Bedienung der Heizung selbst bis hin zur Automatisierung bestimmter Abläufe. Denn nur ein ordnungsgemäß bediente Erneuerbaren-Heizung kann auch die zuvor geplanten Energie-, Kosten- und CO2-Einsparungen erreichen. Daher ist eine gute Einweisung in den Betrieb der jeweiligen Anlage wichtig. Und dann heißt es: Zurücklehnen und gemütliche Wohnatmosphäre dank der Naturkräfte genießen.

 

(Bildquellen: Infografik 1: AEE. Infografik 2: co2online. Foto: Wikimedia.)

Grünen Finanzanlagen

Grüne Geldanlagen sind im Trend. Für eigentlich alle Anlageklassen gibt es Angebote, die als nachhaltig oder grün beworben werden – und die auch nicht weniger Rendite bringen als „klassische“ Angebote. Nachhaltiges Investieren ist dabei gleichzeitig deutlich mehr als ein Trend, denn durch den bewussten Einsatz von Geld können Wirtschaftsaktivitäten in gewünschte Richtungen gesteuert werden. Wenn Vorhaben zur Nutzung fossiler Energien keine Kredite mehr bekommen, werden diese auf Dauer nicht umgesetzt werden können. Wenn auf der anderen Seite Investitionsgelder in Forschung und Anwendung nachhaltiger Alternativen fließt, werden diese realisiert.

Grüne Finanzanlagen wirken also – der aktuelle Trend dazu sorgt aber auch dafür, dass keineswegs alle Angebote so grün sind, wie sie vorgeben. Hier ist also ein genauerer Blick erforderlich. Zudem ist es bei der eigenen Anlagestrategie natürlich sinnvoll, ökologische Varianten zu präferieren, entscheidend ist aber zunächst der Überblick über eigene Möglichkeiten und Bedürfnisse. Unsere drei Schritte zu grünen Finanzanlagen geben hier etwas Orientierung.

 

1. Bestehende Finanzprodukte überprüfen: Was macht mein Geld eigentlich?

Viele Menschen haben vielleicht schon Finanzanlagen – auch und gerade wenn ansonsten kein Budget für Investitionen besteht. Insbesondere private Rentenverträge, ob Rürup-, Riester- oder Betriebsrente, sind verbreitet. Aber auch Spar- oder Anlagepläne bei der Hausbank oder einfach nur das Girokonto sind hier relevant. All diese Verträge, alle diese Geldmengen arbeiten bereits – und das je nach Produkt und Anbieter in durchaus unterschiedliche Richtungen. Der erste Schritt zu einer nachhaltigen Finanzanlage ist daher zunächst, die bestehenden Leistungen rund um das eigene Geld in den Blick zu nehmen und ggf. zu anderen Anbietern zu wechseln. Gerade bei Girokonto und Tagesgeld ist dies problemlos möglich, aber auch Rentenverträge können umgezogen werden – wobei hier die jeweiligen Konditionen sehr genau verglichen werden sollten.

 

2. Weiter investieren: Was kann und will ich mit meinem Geld anstellen?

Sofern weitere Anlagen mit dem eigenen Haushaltsbudget möglich sind, muss jede*r für sich genau überlegen, was mit diesem Geld angefangen werden soll. Geht es um eine langfristige und sichere Altersversorgung? Soll Vermögen aufgebaut werden und wie kurz- oder langfristig kann ich das Geld entbehren? Kann ich es mir leisten, im Zweifel auch auf einen investierten Betrag zu verzichten, wenn ich dafür im Erfolgsfall höhere Renditen erhalte? Diese Fragen sollte man zunächst für sich klären, da dann ganz unterschiedliche Angebote passen – aber in allen Klassen gibt es inzwischen Angebote mit nachhaltiger Fokussierung. Von Rentenverträgen über Fonds-Sparpläne und Indexfonds bis hin zu direkten Investitionen in Unternehmen oder Projekte, etwa mittels Aktien oder Nachrangdarlehen gibt es eine breite Palette an Instrumenten, die ein nachhaltiges Wirtschaften direkt voranbringen.

 

3. Wer steckt eigentlich dahinter? Beratung nutzen und Anbieter überprüfen

Die Finanzwelt ist vielfältig und komplex – auch bei nachhaltigen Angeboten. Nach einer ersten eigenen Orientierung und der Identifikation von Präferenzen empfiehlt sich daher eine umfassende Beratung. Hier gibt es inzwischen viele Anbieter und Institutionen, die sich komplett auf nachhaltiges Finanzmanagement spezialisiert haben und bei denen eine grüne Ausrichtung daher von Anfang an verankert ist. Hier sind klare Abgrenzungen von der konventionellen Wirtschaft und damit eine tatsächlich ökologische Wirkung oft deutlich wahrscheinlicher als bei Finanzakteuren, bei denen nachhaltige Angebote nur eine Spielart des gesamten Portfolios sind.

Auch bei nachhaltigen Anlagen geht es um Ihr Geld. Verlässliche Informationen sind daher entscheidend. Diese bietet etwa die Stiftung Warentest (https://www.test.de/thema/oekofonds/) oder das Portal ECOreporter: https://www.ecoreporter.de/

 

(Quelle Infografik: Wikimedia.)

mehr Nachhaltigkeit im Sportverein

In Vereinen, insbesondere Sportvereinen kommen viele Menschen zusammen, über ein Viertel der Bevölkerung ist hierzulande in entsprechenden Vereinen Mitglied. Gerade jüngere Mitbürger*innen sind hier organisiert. Vereine und insbesondere Sportvereine sind daher ideale Ausgangspunkt, um Nachhaltigkeitsideen breit zu streuen und konkrete Maßnahmen flächendeckend vor Ort umzusetzen. Doch wie geht man dabei am besten vor? Folgende drei Vorschläge können zu entscheidenden Schritten für mehr Nachhaltigkeit werden:

 

1. Den Rahmen schaffen

Wie bei jeder Sportart gilt auch beim Nachhaltigkeitsengagement, dass die Festlegung einiger Regeln und Verabredungen das Leben für alle leichter macht. Ein Anfang könnte dabei die Erarbeitung von Leitfäden oder Eckpunkten sein, die die jeweiligen Nachhaltigkeitsziele verankern und in die Praxis überführen – etwa was Lebensmittel auf Vereinsveranstaltungen oder den Transport von Mannschaften angeht. Oft haben die jeweiligen Sportbünde hier auch schon Vorlagen oder Tipps. Für eine dauerhafte und übergeordnete Nachhaltigkeitsorientierung können spezielle Ziele oder auch einfach grundlegende Prinzipien in der Vereinssatzung verankert werden. Damit wird eine entsprechende Ausrichtung für jedes Vereinsmitglied und auch die Außenwelt deutlich. Zur Umsetzung empfiehlt es sich, konkrete Ansprechpartner*innen zu benennen, die sich des Themas annehmen und die sowohl Initiativen starten können als auch als Auskunftgeber für die Abteilungen und Mitglieder dienen.

 

2. Bewährtes Tun mit nachhaltigen Grundsätzen verbinden

Sportvereine haben den bereits einen Vereinszweck, die Förderung der jeweiligen Sportarten. Daran soll sich auch mit einer stärkeren Nachhaltigkeitsorientierung nichts ändern, es geht vielmehr darum, ökologische und soziale Prinzipien in dem bisherigen Vereinsalltag zu integrieren. Das kann etwa das Essens- und Getränkeangebot an Spieltagen oder Vereinsveranstaltungen betreffen, die Vermeidung oder das Recycling von Abfällen, eine sparsame Nutzung von Wasser und Energie oder den bewussten Einbezug gesellschaftlicher Randgruppen. Auch spezielle Aktionen wie etwa ein gemeinschaftliches Müllsammeln im jeweiligen Ort sind denkbar und befördern nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch das Teamgefühl. Die Vielzahl an Vereinen in Deutschland decken eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Sportarten und Aktivitäten ab – bei aller Unterschiedlichkeit gibt es aber überall Möglichkeiten, das Vereinshandeln nachhaltiger zu gestalten. Ob draußen oder drinnen, ob Team oder Einzelsport, bei bewusster Beschäftigung mit den jeweiligen Angeboten und Abläufen können viele kleine Verbesserungen erreicht werden, die über die ohnehin schon sinnvollen Wirkungen der Vereine die Gesellschaft weiter zum Positiven verändern kann.

 

3. Tue Gutes und rede darüber

Nachhaltigkeitsaktivitäten im Verein sind eine gute Sache – und noch besser, wenn sie auch von allen Vereinsmitgliedern und der Außenwelt wahrgenommen werden und so als Inspiration für andere dienen können. Vereinsintern dient eine klare Kommunikation von Nachhaltigkeitsmaßnahmen nicht nur der Erklärung und Durchsetzung, sondern kann auch einen Dialog für weitere Verbesserungen befördern. Und angesichts der Erfordernis und positiven Besetzung von mehr Nachhaltigkeit können sich entsprechende Aktivitäten auch nach außen positiv für den Verein auswirken. Egal ob das bei kleinen Dorfmannschaften eine Mitteilung an die Lokalzeitung oder bei größeren sportartenübergreifenden Vereinen eine gezielte Pressekommunikation ist: wenn ein Verein nicht nur mit dem reinen Spielbetrieb in den Medien auftaucht, sondern gezielt auch einen Blick hinter die Kulissen erlaubt, macht das nahbar und sympathisch – und kann so auch bei Mitgliederwerbung und Sponsorensuche förderlich sein. Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind hierfür ein hervorragender Aufhänger, die Kommunikation dazu kann die ohnehin schon gute Wirkung dann in vielerlei Hinsicht weiter multiplizieren.

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