Interview mit kleVer kids Projektleiterin Janina Roder
- Hallo Janina, du bist ja jetzt unsere Expertin für kleVer kids. Was macht das Projekt aus und wer profitiert davon?
"kleVer kids besticht durch seinen ganzheitlichen Ansatz. Es geht konkret um Energieeinsparungen in den teilnehmenden Kindertagesstätten und des Weiteren um die Sensibilisierung aller Mitarbeiter:innen und Kita-Kinder für den Klimaschutz und eine nachhaltige Lebensweise. Durch alltagsnahe Bezüge wird hier mit Leichtigkeit und kindgerecht das Thema und die Aufgabe Klimaschutz mit kleinen Aktionen, Versuchen, Exponaten und Workshops über einen Zeitraum von vier Projektjahren in den Kindergartenalltag integriert. Ziel ist die Verstetigung innerhalb der teilnehmenden Einrichtungen, also die strukturelle Verankerung einer nachhaltigen Haltung und Bewirtschaftung. Da geht es dann um gesundes, regionales und möglichst unverpacktes Essen ebenso wie um den Einkauf nachhaltig produzierter Produkte, Mülltrennung und die Einrichtung von Reparatur-Teams oder Tauschecken. Das schöne ist, die Kinder nehmen auch klimafreundliche Ideen mit nach Hause, so werden auch die Familien erreicht."
- Wie sieht für dich eine gute Klimabildung aus?
"Es gibt das Sprichwort „Was man liebt, das schützt man.“ Gute Klimabildung beginnt daher meiner Meinung nach immer erst einmal mit der Wahrnehmung des Bestehenden, der Schätze, die uns umgeben. Es geht darum die Entwicklung von Respekt gegenüber der Natur, den Tieren und auch den Dingen, die wir benutzen zu fördern. Achtsamkeit tut uns Menschen gut – auch Wertschätzung ist ein positives Gefühl. Aus dieser positiven Haltung heraus kann man dann besprechen, was der Klimawandel eigentlich bedeutet und warum wir Menschen für ihn verantwortlich sind. Wichtig ist neben der Vermittlung von Faktenwissen vor allem, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und im Sinne von Nachhaltigkeit tätig zu sein – damit kann man Ängsten und Verdrängung des Themas vorbeugen. Das Gefühl aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun ist zukunftsgewandt – wir befinden uns mitten in einer großen Transformation, die Energiewende ist ein riesiges Umbau-Projekt auf allen Ebenen – öffentlich und privat."
- Wir freuen uns dich dabei zu haben! Hast du schon Ideen, was du bei der kleVer als nächstes angehen möchtest?
"In Sachen Klimabildung gibt es noch viel zu tun. Mein Wunsch wäre es, dass Beauftragte für Bildung für nachhaltige Entwicklung innerhalb der Kommunen zukünftig einen ähnlichen Stellenwert erhalten, wie Klimaschutzmanager:innen. Dafür müssten neue Stellen geschaffen werden. Für kleVer fände ich eine verstärkte Kooperation mit Bibliotheken anstrebenswert. Wir verfügen über eine große Sammlung pädagogischer Materialien und kindgerechter Literatur zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es wäre gut hier in den Austausch zu gehen und die Bibliotheken dabei zu unterstützen ihr Angebot gerade für Kinder und Familien in diese Richtung auszubauen. Auch Verleihkisten zu Themen wie Müll, Papier schöpfen und Klimafrühstück oder mit Energiemessgeräten für den privaten Gebrauch in den Bibliotheken anzubieten wäre konsequent. Einige Bibliotheken gehen da schon innovativ voran. Bibliotheken sind nachhaltige Bildungsorte und für alle Menschen zugänglich – also auch perfekte Orte in Sachen Klimabildung."