Erster Ernährungsgipfel in Verden
Was essen wir morgen? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Kinder gesund aufwachsen, die Landwirtschaft faire Preise erhält und unsere Ernährung das Klima schont? Diese Fragen haben wir von der kleVer mit Vereinen, Initiativen, Bürger:innen und der Politik aus Dörverden und Verden auf dem ersten Ernährungsgipfel am 27. Oktober im Verdener Campus diskutiert.
“Auf dem Weg zum Gipfel trifft man viele Menschen, die aus verschiedenen Richtungen kommen und mit unterschiedlichen Motivationen ausgestattet sind. Und doch haben alle dasselbe Ziel: den Gipfel zu erreichen.”
So leitete kleVer-Geschäftsführer Werner Reichmann nach dem Grußwort von Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann, die gut besuchte Veranstaltung im Verdener Campus ein. Dass es bei der Ernährungswende unterschiedliche Sichtweisen und verschiedene Aktivitätsebenen gibt, bestätigte sich im Laufe des Abends immer wieder.
Aus kommunaler Sicht beschreibt Nils Marscheider von der Stadt Oldenburg, in welchem Rahmen er sich als Zuständiger für „klimagesunde Ernährung“ in der Stadtverwaltung und in den kommunalen Einrichtungen für mehr klimagesundes Essen einsetzen kann.
Grundlage der Veränderungen ist eine vom Oldenburger Stadtrat beschlossene Ernährungsstrategie. Darin sind 65 Ansätze beschrieben, die sich in den Kategorien Außer-Haus-Verpflegung, Lebensmittelverschwendung, Mehrweg, Ernährungsbildung und Mitmachprojekte und Regionale Wertschöpfung und Stadt-Land-Kooperation wiederfinden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Beteiligung aller lokalen Akteur:innen an den Veränderungen.
Aus einer anderen Perspektive beschreibt die zweite Referentin des Abends, Antje Radcke, ihr Tätigkeitsfeld. Als Hauptinitiatorin der Bio-Bäckerei Harzbrot eG ist es im Rahmen der Ökomodell-Region Goslar gelungen, mit professioneller Begleitung, Ausdauer und Mut und der Unterstützung in der Region, eine genossenschaftlich organisierte Biobäckerei zu gründen. Die Idee, das Korn aus der Region in Form von Backwaren zu verzehren, verfängt bei vielen Menschen im Landkreis Goslar und darüber hinaus. Das Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte, bereits im zweiten Jahr wurden schwarze Zahlen geschrieben und die Produktion vervielfacht. Antje Radcke begründet ihren Erfolg mit guter Qualität, Flexibilität, Begeisterung, handwerklichem Können und einem engen Controlling.
Nach den überregionalen Inputs haben wir den Blick zurück auf Verden gelenkt. Es passiert bereits einiges. So haben sich als Leuchtturmprojekte der Mensa-FiT-Verein des Gymnasiums am Wall vorgestellt, die Grundschule Walle als Ackerschule, zwei Thedinghauser Grundschulen, die mit einer Frischküche ausgestattet sind und Bio-Essen anbieten, und die Erzeuger:innen aus der Region, die sich als Partner:innen der Umstellung auf nachhaltiges Essen verstehen.
Zu guter Letzt, nachdem viel über Ernährung gesprochen wurde, stellte die Schülerfirma Esskultur der Campus Schule Verden ihr bioregionales Buffett vor, für dessen Zutaten sie eine Exkursion zu einem Biohandelsunternehmen unternommen hatten. Satt und zufrieden verließen die Teilnehmenden die Veranstaltung, mit dem erwartungsvollen Blick in eine leckere und nachhaltige Ernährungswende.
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Ansprechpartnerin
Lea Unterholzner
Projektleitung "Brückenschlag: Wertschöpfungsnetz Ernährung in Verden und Dörverden"
E-Mail: l.unterholzner@klever-klima.de
Telefon: (04231) 6775-217