eCarsharing im ländlichen Raum und kleinen Städten – ein Modell für alle in der Metropolregion Nordwest?
Seit über einem Jahr gibt es im Zuge des Projektes „UMoV“ in der Stadt Verden eCarsharing mit inzwischen 7 Fahrzeugen an 5 Standorten. Der Landkreis und die Stadt Verden sowie die Klimaschutzagentur und AllerBus haben ihre Fuhrparke verkleinert oder erst gar nicht angeschafft. Stattdessen nutzen sie Elektrofahrzeuge von einem Carsharingdienstleister, die auch von allen Bürger:innen und Unternehmen einfach online gebucht werden können – und von immer mehr Bürger:innen und Unternehmen auch genutzt werden. Die Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung und die Erfahrungen des ersten Betriebsjahres wurden Ende Juli im Rahmen eines Online-Workshops mit über 20 interessierten Kommunen geteilt und diskutiert.
Input zur Entstehung und Entwicklung von UMoV lieferte Florian Wulff von AllerCar, der als Projektleiter das Verdener Carsharingprojekt verantwortet. Robin Knechtel von der Ecolibro GmbH hat die Buchungszeiten, Auslastungen und Wachstumsmöglichkeiten analysiert und vorgestellt.
Das Carsharingsystem in Verden wird in einer Kooperation mit Cambio Bremen umgesetzt. Fleming Erdwiens von Cambio Bremen berichtete über die Erfahrungen, Erwartungen und Überraschungen beim Carsharing-Projekt in Verden und konnte auch aus anderen kleineren Städten in der gesamten Metropolregion Nordwest berichten.
Deutlich wurde, dass es für eine erfolgreiche Einführung von Carsharing von Beginn an An-kernutzer:innen braucht. Diese verkleinern ihren Fuhrpark oder öffnen diesen für Carsharing und sorgen für eine gewisse Grundauslastung. Neben der öffentlichen Verwaltung sind es oft kommunale Unternehmen oder Sparkassen und Volksbanken, die als Ankernutzer:innen solche Projekte unterstützen. In Verden sind neben den Startakteuren Stadt, Landkreis, Klimaschutzagentur und AllerBus inzwischen viele Privatpersonen und weitere Firmen, Praxen und Büros hinzugekommen.
Den Abschluss bildete ein Vortrag von Camille Grabinski, die in Schleswig-Holstein das Projekt „Dörpsmobil-SH“ betreut. Unterstützt mit Fördermitteln wurden in Schleswig-Holstein eine Buchungsplattform, Musterverträge, und ein aktives Netzwerk initiiert. Mit Landesmitteln können Kommunen, Vereine oder auch Unternehmen im ländlichen Raum einfach und günstig ein dörfliches Carsharing aufbauen. Mit der Frage, ob es ein ähnliches Projekt auch in Niedersachsen braucht, ist die Veranstaltung dann ausgeklungen.