Die erste vertikale Agri-PV-Anlage Niedersachsens in Dörverden

Senkrecht - wie ein Zaun - werden in 13 Metern Reihenabstand Photovoltaikmodule aufgestellt. Sie ermöglichen weiterhin – anders als bei der üblichen schrägen Aufstellung der Module - einen Acker- und Gemüsebau zwischen den Reihen. Die Module können auf beiden Seiten Licht und Strahlung aufnehmen und durch die vertikale Bauweise wird vor allem am Morgen und am Abend effizient Strom produziert. Genau dann, wenn klassische PV-Anlagen wenig Strom produzieren und die Nachfrage nach Strom hoch ist.
„So naturverträglich und flächenschonend wie möglich“
Umwelt- und Energieminister Christian Meyer dazu: „Agri-PV auf geeigneten Standorten ist sinnvoll. Wir unterstützen das Vorhaben mit 400.000€. Denn das Ziel der Anlage ist es, mit umfangreichen Begleituntersuchungen Erfahrungen mit der Effizienz der Module, den Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzung und die Biodiversität zu sammeln. Der angestrebte Anteil von 0,5 Prozent der Landesfläche für Freiflächen- bzw. Agri-PV soll so naturverträglich und flächenschonend wie möglich erreicht werden.“
Die Fläche zwischen den Modulen wird ökologisch bewirtschaftet und in den nächsten 4 Jahren sollen Getreide, Gemüse und Kohl zwischen den Modulreihen angebaut werden. „Dabei wird auf der gesamten Fläche immer nur eine Kultur angebaut, um so zu wirtschaften, wie man es auch ohne PV-Module machen würde“ erläutert Projektleiter Corbinian Schöfinius von der Klimaschutz- und Energieagentur Landkreis Verden gGmbH (kleVer) das praxisnahe Vorgehen.
Insbesondere wird bei diesem Pilotprojekt untersucht, wie sich Verschattung auf den Acker- und Gemüsebau, aber auch auf die Module auswirkt, ob Bodenerosion und Verdunstung verringert werden können und so beispielsweise auch die Beregnungsmengen reduziert werden können. Da sich direkt neben den Modulen auch schmale unbearbeitete Streifen befinden, werden dort mit unterschiedlichen Einsaaten die Entwicklung von Wildkräutern und Insekten beobachtet: Können senkrechte PV-Anlagen die Biodiversität auf dem Acker fördern?